Videoblogging in der Grundschule
Auf ein wirklich schönes Projekt bin ich durch Martin Riemer aufmerksam geworden. Drei Grundschulen zeigen nämlich in einem Videoblog, wie einfach, lehrreich und spannend das Web 2.0 sein kann. In der Kombination von Blog und Youtube-Videos, haben sich die Schüler der drei Schulen in regelmäßiger Abfolge Videos zukommen lassen, die sie noch kurz im Blog angekündigt haben. Dabei ging es bisher – und wenn ich das richtig sehe – treten die Teilnehmer derzeit in eine “Kreativpause” – um die verschiedensten Themen. Ich finde, Projekte wie diese machen Mut und zeigen anschaulich, was möglich und auch praktisch ist. Hier ein kleines Beispielvideo (den Projektblog findet man unter http://videobriefe.twoday.net):
Die Kinder lernen so einen ersten Umgang mit den neuen Medien und können dies mit einem sozialen Austausch verknüpfen. besonders gelungen finde ich auch Videobotschaften, die unterrichtliche Themen aufgreifen oder z.B. sportliche Übungen vorführen. Somit werden die Kinder nicht zu Medienjunkies erzogen, sondern lernen die vielfältigen Möglichkeiten und Chancen des Web 2.0 kennen und animieren bzw. initiieren bei ihren Videobriefpartner neue Lernanreize.
Dieses Post wurde erstellt von René Scheppler.
Ich bräuchte ungefähr gefühlte zwei Stunden, um die Umstände dieser Entdeckung zu schildern, will aber nicht so lange rumfuchteln, also versuche ich es in ein paar Sätzen.
Herr Friedrich von der “medien+bildung.com – Lernwerkstatt Rheinland-Pfalz”, die dieses medienpädagogische Projekt ins Leben gerufen hat, hat mir heute eine nette Mail geschrieben, in der er feststellte, dass wir beim MB21-Festival in Dresden, für das wir beide mit unseren Projekten nominiert waren, ungefähr eine Million mal aneinander vorbeigelatscht sind; hey, wir kannten uns einfach nicht.
In Kaiserslautern wir nicht nur gekickt, sondern auch getwittert: http://twitter.com/MBcom_KL
Viele Grüße aus Neukölln,
Martin Riemer
Ich betreue selbst verschiedene Onlineprojekte an einem Sprachlernzentrum Regionalregierung von Navarra/Spanien. U.a die Webseiten von Inmersionskursen für Grundschüler, die eine Woche mit muttersprachlichen Lehrern in einem Schullandheim in der Region auf verbringen. Wir arbeiten teilweise mit ähnlichen Projekten, allerdings stutze ich immer wieder, wie unbedarft Bilder von Kindern öffentlich ins Netz gestellt werden und dass dies bei der Besprechung der Projekte überhaupt nicht thematisiert wird, obwohl andererseits auf Initiativen wie Safer Surfen hingewiesen wird. Da ich schon länger im Ausland lebe, kenne ich die legale Situation in Deutschland nicht wirklich, hier in Spanien, wären solche Projekte schon rein rechtlich nur unter großem Aufwand umzusetzen.
Natürlich ist das Projekt toll und es ist klar, dass nicht jede Schule eine die eigene Software für Blogs, Videosharing etc zur Hand haben kann. Trotzdem denke ich ist es wichtig die Problematik des Ganzen im Auge zu haben.
Hallo Joachim,
als einer der Projektverantwortlichen der Videobriefe möchte ich kurz anmerken, dass wir die Abbildungen der Kinder keineswegs “unbedarft” im Internet veröffentlicht, sondern diesen Punkt sehr wohl thematisiert haben: Die Eltern der Schüler/-innen haben zu Beginn der Video-AG schriftlich eingewilligt, dass Abbildungen und Aufzeichnungen ihrer Kinder veröffentlicht werden dürfen. Zudem haben wir immer darauf geachtet, dass die Kinder nicht ihren vollen Namen nennen, sondern nur ihren Vornamen.
Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Veröffentlichung von Aufnahmen im Internet eine heikle Sache ist, aber wir glauben, dass es für die Kinder besser ist, von uns den Umgang mit dem Internet zu lernen, als alleine und ohne Anleitung ins Netz zu stolpern und ihre Fotos bei SchülerVZ & co. zu veröffentlichen.
Hallo zurück,
besten Dank für die Antwort. Ich bin vollkommen damit einverstanden, dass es richtig ist, den Kindern so früh wie möglich einen verantwortlichen Umgang mit dem Internet beizubringen und dies auch in der Praxis zu tun. Es ging mir ja auch vor allem darum, diesen Punkt im Rahmen des Blogposts zu thematisieren.
Es ist auch klar, dass Walled Garden Projekte nicht unbedingt optimal sind, da es ja gerade die Veröffentlichung ist, die Lerner zu besonders motivieren kann. Allerdings hatten wir in unseren Projekten (im Rahmen von Inmersions Englisch-Wochen, wo sich 3 bis vier Schulklassen aus der Region in einem Landschulheim trafen) immer wieder massiv Probleme, sobald es Kommentarfunktionen gab die halbwegs anonym zu nutzen sind. Auch diesen Aspekt finde ich, sollte man im Auge haben, da man die Kinder nicht unbedingt jeder Kritik aussetzen muss, und gewisse Möglichkeiten zum Mobbing, wie es wenigstens bei uns immer wieder versucht wurde, grundsätzlich ausschalten muss. Soweit es möglich ist, bauen wir daher auf eine geschlossene Community mit weitreichenden Zugangskontrollen, wobei natürlich möglichst viele Teilnehmer hier kontrolliert reingelassen werden, so haben z.B Eltern einen eigenen Eltern-Zugang. Aber ist auch klar, dass nicht jede Schule die Möglichkeit hat eigene Communities aufzusetzen.
Stimmt, Joachim, da haben Sie in der Tat einen heiklen Punkt erwischt und einen Fehler von uns entdeckt: Wir wollten nämlich eigentlich die anonym zu nutzende Kommentarfunktion ausblenden und haben das auch bei einigen Blogeinträgen gemacht, bei anderen jedoch schlichtweg vergessen! Ein geschlossenes System ohne Kommentar- und potentielle Mobbing-Möglichkeiten ist pädagogisch sinnvoller, keine Frage. Andererseits war unser Blog keiner breiten Öffentlichkeit bekannt und es gab keine Mobbing-Vorkommnisse (und wenn, dann könnte man sie als Admin löschen), insofern sehe ich hier kein unlösbares Problem.